Saturday, August 19, 2006

Reisebericht: Anfang Mai bis Ende August

Reisebericht Anfang Mai bis Ende Juli


South Australia – Adelaide und Flinders Ranges

Anfang Mai waren wir noch zu dritt. Andre, Willi und ich. Willi ging als erster.

Wir haben ihn am 5. Mai in Port Augusta (South Australia) 2 Uhr morgens zum Busbahnhof gebracht. Dort begann seine 48 stündige Busreise nach Sydney, wo er einen Freund aus Frankreich treffen wollte.

Andre und ich wollten daraufhin eine mehrtägige Wanderung in den nördlichen Flinders Ranges machen. Leider verstauchte sich Andre kurz vorher seinen Fuss und konnte nicht mehr wandern.

Wir kauften uns bereits in Adelaide ein paar gute Karten vom nördlichen Heysen Trail, ein 1200 km langer Wanderweg durch Süd Australien. Ich hatte allerdings keine so große Lust allein durch das Outback zu wandern und hab daher nur ein paar lange spektakuläre Tagestouren gemacht. Die Flinders Ranges sind wunderschön.

Andre war fest entschlossen Willi in ein paar Tagen in Queensland zu treffen. Aicke war bereits dort und suchte nach Arbeit. Ich war noch unentschlossen, ob ich lieber in Süd Australien bleiben sollte oder mit Andre nach Queensland fahre. Letztendlich entschloss ich mich dann mit nach Queensland zu fahren um dort mit Aicke eine Weile zu arbeiten, während ich auf Kristin warte.

Ich erwartete nicht viel von Queensland, weil die meisten Backpacker dorthin wollen und ich es mir daher sehr touristisch vorstellte. Mich zog es eigentlich mehr nach Western Australia in die Abgeschiedenheit.

Allerdings wäre das wesentlich teurer für mich geworden und ich dachte mir letztendlich ist es auch lustiger, wenn ich nicht ganz allein unterwegs bin. Also sind wir kurz entschlossen von der kleinen Outback Stadt Quorn in den Flinders Ranges quer durch das Outback nach Brisbane gefahren.


New South Wales

Unser erster Stopp war Broken Hill in New South Wales, wo wir abends 30 Minuten das Kino gesucht haben (es war nämlich Kinotag) um dann festzustellen das es an dem Tag geschlossen hatte. Weil alles dunkel war sind wir drei mal dran vorbei gelaufen ohne es zu sehen.

Von Boken Hill sind wir am nächsten Tag erst 200 km Highway und dann 200 km Offroad durch die rote Wüste geheizt. Es war toll. Ewige Weiten und ein Gefühl absoluter Freiheit.

Am Abend suchten wir uns dann eine schöne Camping Stelle und saßen am Lagerfeuer unter 1000 Sternen.

Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Brisbane (die Hauptstadt von Queensland). Unser Ziel war der Lammington Nationalpark südlich von Brisbane. Dort sollte es laut meinem Wander-Lonely-Planet eine tolle zwei Tages Wanderung geben.


Queensland

Zwei Tage später kamen wir dort an. Glücklicherweise war es ein Montag. Wie erwartet war es in Queensland sehr touristisch und der ganze Nationalpark war am Wochenende ausgebucht. Bevor man dort campen darf, muss man vorher online mit der Kreditkarte den Camping Platz bezahlen (4 Dollar pro Nacht). Ich fand das zwar etwas affig, aber wir haben es trotzdem gemacht.

Der Nationalpark war trotz allem sehr schön und die Besucherflut vom Wochenende war bereits verschwunden. Es war ein tropischer Regenwald mit haufenweise Wasserfällen und vielen Vögeln.

Wir entschlossen uns drei Tage dort zu bleiben. Am ersten Tag machten wir eine lange Tageswanderung in entgegengesetzter Richtung, was sehr schön war. Danach wanderten wir gemeinsam mit Gepäck die im Lonely Planet beschriebene zwei Tages Tour. Dummerweise fing es an zu regnen als wir loswanderten und hörte erst wieder auf als wir am nächsten Tag völlig durchgeweicht das Auto erreichten. Es war also nicht die angenehmste Wanderung. Nachdem wir unsere Sachen getrocknet hatten (es hörte nicht nur auf mit regnen, es schien dann sogar wieder die Sonne) fuhren wir nach Brisbane.

Die Strände um Brisbane sind komplett mit Hotels zugebaut. Kein schöner Anblick. Überall Autos und Menschen. Zu viel für meinen Geschmack. Wir verbrachten nur etwa eine Stunde in Brisbane. Eine halbe Stunde davon in einem leckeren vegetarischen Restaurant.

Danach ging es gleich weiter Richtung Mundubbera. Dort wollten wir Aicke treffen, der dort bereits am Mandarinen ernten war. Als wir abends auf etwa halben Weg eine Stelle zum campen suchten, wurden wir das erste mal (und hoffentlich das letzte) von der australischen Polizei angehalten. Die wollten aber nur den Führerschein sehen. Der wandelnde Schrotthaufen, in dem wir unterwegs waren, interessierte sie glücklicherweise nicht weiter.

Am nächsten Tag erreichten wir so gegen Mittag Mundubbera. Morgens beim Frühstück mussten wir feststellen, dass wir einen platten Reifen hatten. Die letzten 200km Offroad am Abend zuvor waren wohl doch etwas zu viel für die abgenutzten, profillosen Reifen. Zum Glück hatten wir aber ein funktionierendes Ersatzrad dabei. Man muss ja immer vorbereitet sein.

Mundubbera stellte sich auf dem Willkommensschild als Zitrushauptstadt von Queensland vor.

Ein näherer Blick entpuppte es aber als ein kleines staubiges 200 Einwohner fassendes Dörfchen mit einer rund um die Uhr operierenden Kneipe (die gegen Mittag schon rammelvoll war) und zwei Camping Plätzen. Aicke wohnte in einem davon. Er hieß vielversprechend The Big Mandarin.

Wir zogen dort ein und warteten auf Aicke, der ja noch irgendwo im Baum rumhing und Mandarinen pflückte.

Als er dann Abends ankam sah er nicht so besonders froh über seinen neuen Job aus. Er hatte schon alles für mich arrangiert, so dass ich gleich am nächsten Tag auch anfangen konnte. Andre hatte (wie üblich) keine Lust zum arbeiten und wollte sich nur ein paar Tage ausruhen. Letztendlich verbrachte ich insgesamt drei Wochen in Mundubbera und pflückte wie wild Mandarinen.

Andre verließ uns nach 5 Tagen und fuhr mit dem Bus nach Cairns um dort Willi wieder zu sehen.

Danach flog er nach Vanuatu, einer kleinen Insel mit Menschfressern, weil sein Visum in Australien abgelaufen war. Dort verbrachte er ein paar Wochen, flog dann wieder nach Brisbane, fand es nicht so toll dort, flog weiter nach Singapur, verlor unterwegs all sein Reisegepäck (d.h. die Fluggesellschaft hat es verbummelt) und ist nun zwei Monate später wieder hier in Adelaide (noch immer ohne Gepäck) eingetrudelt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Mandarinenernte war hart. Härter als Birnen und Pfirsiche zusammen und schlechter bezahlt.

Es war außerdem extrem kalt. An einigen Tagen waren die Mandarinen morgens am Baum noch gefroren. Wir mussten immer so gegen 5 Uhr aufstehen und es war noch dunkel und eiskalt. Die Camper Küche war zu einer Seite offen und wir haben bei -1 Grad gefrühstückt. Dann sind wir zur Farm rausgefahren, wo wir bei Sonnenaufgang ankamen. Wir hatten einen Traktor mit zwei Anhängern womit wir zu unserer Baumreihe fuhren und pflückten dort ca. 8 Stunden. Am Anfang haben wir so ca. 120 Dollar am Tag verdient, was nicht so schlecht war. Doch zum Schluss wurden die Bäume immer schlechter und wir dadurch immer langsamer. Die letzten 3 Tage haben wir für 90 Dollar pro Tag gearbeitet. Es war Horror pur.

Am 4. Juni haben wir aufgehört zu arbeiten. Am 6. Juni wollte ich Kristin vom Flughafen in Hervey Bay abholen. Nach ein paar Startschwierigkeiten am 5. Juni (musste eine neue Batterie für das Auto kaufen) bin ich dann Abends in Hervey Bay angekommen und hab mir erstmal X-MEN im Kino angeschaut und danach auf dem Flughafenparkplatz im Auto genächtigt. Aicke ist nach der Mandarinenernte Richtung Cairns gefahren und wollte surfen gehen.

Am nächsten Morgen kam Kristin pünktlich an und wir haben erstmal Wiedersehen gefeiert.

Es war sehr schön nach sieben Monaten Trennung und ich hab mich riesig gefreut, dass wir uns immer noch so gut verstanden.

Als nächstes wollten wir dann nach Frazer Island und dort eine 3-tägige Wanderung machen.

Allerdings war es dann nicht so einfach und auch nicht so billig dort hinzukommen und wir entschlossen uns zu dem südlichen Teil des Great Sandy Nationalparks mit dem Auto zu fahren.

Frazer Island ist außerdem extrem touristisch und ein sehr beliebtes Ziel für 4WD Enthusiasten.

Leider war es in dem zweiten Teil des Nationalparks nicht anders. Wir machten dort eine zwei-tägige Wanderung von Rainbow Beach durch den Regenwald zum Strand und zurück. Der Strand war überfüllt mit Jeeps und Menschen. Wenn es dort schon so voll war, möchte ich erst gar nicht wissen wie es auf Frazer Island so aussieht. Wir bauten dann dort zwischen den ganzen Jeeps unser kleines Wanderzelt auf und übernachteten direkt am Strand. Es war trotz der vielen Autos noch ein schöner Abend.

Am nächsten Morgen machte uns dann dummerweise das Wetter mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten begann es in Strömen zu regnen und wir erreichten mal wieder pudelnass und kalt das Auto. An diesem Abend übernachtete ich zum ersten mal seit mehreren Monaten in einem richtigen Bett. Wir entschlossen uns nämlich in einem Motel zu übernachten weil es einfach nicht mit regnen aufhören wollte. Ich muss zugeben, dass es gar nichtmal so schlecht war.

Das war bereits auf halben Weg zum Carnarvon Nationalpark. Wir sind nämlich an diesem Abend noch 300km landeinwärts gefahren. Nach dieser erholsamen Nacht fuhren wir dann weiter zum Nationalpark, wo wir am nächsten Morgen eine schöne drei Tages Wanderung starteten.

Ich erwartete eigentlich nicht, dass der Carnarvon Nationalpark so touristisch ist, sondern stellte ihn mir eher abgelegen und menschenleer vor, weil man ein ganzes Ende fahren muss, bevor man dort ankommt und auch nichts weiter interessantes in der Nähe ist. Aber die Australier sind überall in Massen mit ihren großen Jeeps und Wohnwagen unterwegs. Ein riesiges Visitor Center und ein extrem teurer Caravan Park begrüßten uns gleich am Eingang. Glücklicherweise ließ aber die Menschenflut nach 5km Wanderweg nach und als wir dann nach 15km an unserer Campstelle ankamen sahen wir für zwei Tage keine Seele mehr. Es ist ein sehr schöner Nationalpark in dessen Mitte sich eine große Schlucht befindet. So ähnlich wie der Grand Canyon, nur nicht ganz so groß. Wir sahen viele Vögel, sogar riesige Adler direkt über uns. Nur leider konnten wir kein Schnabeltier entdecken. Es wäre unser letzte Chance gewesen, weil die nur an der Ostküste beheimatet sind. Die sind aber so scheu, dass man stundenlang an der richtigen Stelle warten muss um mal eins zu sehen.

Nach dieser schönen Wanderung entschlossen wir uns direkt Richtung Darwin zu fahren, weil wir langsam etwas unter Zeitdruck gerieten. Kristin musste ja Ende Juli schon wieder nach Neuseeland fliegen und bis dahin wollten wir das ganze Northern Territory abklappern und durch die Mitte Australiens wieder zurück bis nach Adelaide fahren. Unterwegs gab es natürlich jede Menge zu sehen. Unseren ursprünglichen Plan eine fünf tägige Wanderung auf einer kleinen Insel in Queensland zu machen mussten wir leider aus Zeitmangel wieder verwerfen.

Unser erster Stop war Emerald. Mal wieder ein richtiges kleines Scheisskaff, wenn man das mal so sagen darf. Dort haben wir auf einen Bauernhof gecampt. Danach gings immer tiefer ins Outback Richtung Mt. Isa mit Übernachtung in einem kleinen Nationalpark in der Nähe von Winton. Langsam ließ auch der Massentourismus nach und wir freuten uns schon auf das Northern Territory.

Mt. Isa war der letzte Stützpfeiler der Zivilisation bevor Darwin ca. 2000km weiter.

Danach kamen nur noch kleine Einsiedlungen mit 90% Aboriginal Bevölkerung und verrückten Benzinpreisen. Die Umgebung von Mt. Isa war sehr schön. In einem andren Leben könnte man da sicher tolle Wanderungen fernab des Tourismus machen. Allerdings ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis die Jeep Gemeinschaft das Gebiet entdeckt.


Northern Territory

Danach flachte das Land stark ab und die Straße war besudelt mit Blut und Kadavern überfahrener Kängurus. Außerdem gab es keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr. Merkürdiger Zufall?

Ich kam mir plötzlich vor wie auf einer Autobahn mit Gegenverkehr, Hindernissen und ohne Kurven. Unserer nächste Nacht verbrachten wir auf einer Raststelle am Highway mit einer ganzen Meute anderer Urlauber in ihren Wohnmobilen. Außer ein paar Roadtrains (Trucks mit 3 Anhängern), alle 10 Minuten ein Wohnmobil, hin und wieder mal den typischen Backpacker in einem schrottreifen Auto und endlose Prärie sahen wir auf diesem Highway nichts weiter.

Es gehört sich hier in Australien, dass man sich im Outback grüßt, wenn man sich auf der Straße begegnet. Vor 20 Jahren war es vielleicht ganz nett, wenn man nach 3 Tagen Autofahrt endlich mal wieder jemanden begegnet ist. Inzwischen mutet es aber irgendwie komisch an. Es ist fast so als würde man auf der Autobahn in der linken Spur fahren und jeden der einem auf der anderen Seite entgegenkommt grüßen. Naja in einem fremden Land muss man solche Sitten aber mitmachen um sich nicht den Zorn der Eingeborenen aufzuhalsen. Manchmal ist es auch ganz witzig.

Nach einer sehr langen Fahrt und um ein paar Tankfüllungen leichter sind wir dann endlich in Katherine angekommen. Das ist ca. 300km südlich von Darwin und dort war der erste Nationalpark den wir im Northern Territory ansteuerten.

Im Norden war es deutlich wärmer und tropischer und die Regenwahrscheinlichkeit lief gegen Null.

Das war natürlich sehr angenehm, obwohl es mir tagsüber schon wieder fast zu warm wurde.

Ich hätte ja nie gedacht, dass es im Northern Territory soviel Wasser gib. Ich erlag trotz all meiner feuchtkalten Erlebnisse hier in Australien noch immer der Illusion, dass Regen und Wasser eher die Ausnahme sind. Wir konnten aber fast in jedem Nationalpark in glasklaren Flüssen unter tosenden Wasserfällen schwimmen gehen. Es war herrlich.

Natürlich muss man dort ein wenig auf Krokodile achten. Die kleinen Süßwasserkrokodile sind nicht weiter gefährlich und sie sind fast überall. Nur gesehen haben wir keins. Die können sich nämlich ganz gut verstecken. Die knabbern nur gelegentlich mal an einem rum, wenn man sie beim brüten stört. Wo allerdings Salzwasserkrokodile rumschwimmen da sollte man lieber nicht ins Wasser gehen, wenn einem sein Leben lieb ist. Die verstehen nämlich keinen Spass und Touristen sind ihre Lieblingsspeise. Außerdem sind die riesig. Zum Glück sind überall große Warnschilder aufgebaut. Wenn man die übersieht dann muss man schon extrem kurzsichtig sein. Naja leider hab ich nirgends ein Salzwasserkrokodil gesehen. Jedenfalls nicht bei Tageslicht.

Wir fuhren dann weiter in den Kakadu Nationalpark und haben dort eine nächtliche Bootsfahrt mitgemacht. Kristin wünschte sich so sehr das wir es machen, damit ich endlich auch mal ein Krokodil sehen kann. Sie hatte nämlich schon eins in Queensland bei einer Bootsfahrt gesehen.

Wir sahen dann tatsächlich im Scheinwerferlich ein paar große rot leuchtende Augen aus dem Wasser ragen. Den Rest des Krokodils konnte man leider nicht sehen. Immer wenn das Boot näher kam tauchte es ab und wartete auf dem Grund bis die Luft wieder rein war.

Es war aber schon irgendwie unheimlich und ich habe sogar die ganze Nacht noch von dem Krokodil geträumt. Mir war vorher gar nicht bewusst, dass Krokodile stinken. Aber die großen Salzwasserkrokodile scheinen regelmäßig gewaltig zu rülpsen und dann stinkt die ganze Umgebung nach totem Fisch und allgemeiner Verwesung. Damit wollen die dann ihr Gebiet markieren. In meinem Traum hat es auch die ganze Zeit nach totem Fisch gerochen.

Am nächsten Tag ging es weiter zu einer 12km Wanderung durch heiliges Aboriginal Land und zu ein paar Höhlenmalerein. Die Campingstellen im Kakadu Nationalpark sind alle recht nah am Wasser, meist direkt neben einem großen Schild mit Krokodilen drauf, was Kristin in eine konstante Panik und mich in einen Zustand freudiger Erwartung versetzte. Aber offenbar sind die Krokodile nicht so sehr an Camper interessiert, solange man nicht ausversehen sein Zelt direkt in ihrem Wasserloch aufbaut.

Wir hatten ein paar schöne Campstellen im Kakadu Nationalpark. Die nächtliche Ruhe wurde allerdings hin und wieder von irgendwelchen Abenteuergruppen gestört, die plötzlich aus dem Nichts mit ihren Jeeps auftauchten, ihr Camp aufbauten, die Stereoanlage aufdrehten (meist mit grauenhafter Musik), ein riesiges Feuer anmachten und dann anfingen zu trinken und zu grölen.

Diese „Abenteuertouren“ kann man hier in allen Hostels buchen und die meisten Backpacker ohne Auto machen die dann mit um mal das „wahre“ Outback kennen zu lernen. Dann wird man in einer mehr oder weniger großen Gruppe ein paar Tage im Jeep von Wasserfall zu Wasserfall kutschiert und abends heißt es dann Party am Lagerfeuer und saufen bis zum umfallen.

Das schlimme ist, diese Gruppen sind in ganz Australien unterwegs. Immer wenn man denkt, man hat einen traumhaften Platz ganz für sich alleine gefunden, taucht plötzlich so eine Gruppe aus dem Nichts auf und versaut einem komplett den Abend. Naja ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Es geschieht nicht immer aber gelegentlich.

Der Kakadu Nationalpark hat uns insgesamt sehr gut gefallen obwohl es dort keine Langstreckenwanderwege gab. Wir haben vier Tage gebraucht um alles zu sehen. Ein besonderer Genuss waren die vielen Schwimmgelegenheiten.

Unser nächstes Ziel war Darwin. Der gute Aicke war bereits dort. Nachdem wir uns in Queensland nach dem Mandarinen pflücken trennten, fuhr er erst nach Cairns und dann gleich weiter nach Darwin. In Darwin fuhren wir als erstes zu einem Caravanpark um unser Zelt aufzubauen. Es war so heiß, dass wir uns danach erstmal im Pool abkühlen mussten. Am Nachmittag sind wir dann in die „große“ Stadt gefahren. Wir haben in ca. einer Stunde alles gesehen, was es dort zu sehen gibt.

Es ist doch mehr ein Dorf als eine Stadt. Danach haben wir Aicke getroffen und sind dann alle zurück zum Caravanpark gefahren um dort ein Kürbis Risotto zu kochen.

Am nächsten Morgen reisten wir dann wieder aus Darwin ab, nachdem wir uns noch ein kleines Wanderszelt für 40 Dollar gekauft hatten. Mein altes Zelt hatte ich nach der letzten Wanderung entsorgt, weil es leider nicht mehr wasserdicht war. Schade drum.

Unser Plan war nämlich eine 4 Tages Wanderung in der Nähe von Katherine zu machen. Vorher wollten wir jedoch noch zwei Tage im Lichtfield Nationalpark verbringen. Wir verabredeten uns mit Aicke dort an einem Wasserfall. Er fuhr voraus und wir gingen einkaufen. Als wir dann ein paar Stunden später am Wasserfall ankamen war von Aicke allerdings keine Spur zu sehen. Wir suchten ihn eine Weile erfolglos und bauten dann unser Zelt auf. Leider konnten wir ihn ja auch nicht anrufen, weil man im Nationalpark nirgends Handy Empfang hat.

Als wir zwei Tage später den Nationalpark verließen und Aicke von einer Telefonzelle aus anriefen stellte sich heraus, dass er schon wieder Katherine (200km weiter) war. Wir haben uns im Nationalpark verpasst, weil wir offenbar an unterschiedlichen Wasserfällen aufeinander warteten.

Wir fuhren dann zurück bis nach Edith Falls, dem Ende der geplanten Wanderung, und Aicke war so freundlich uns von dort abzuholen und 90 km weiter zum Startpunkt zu bringen. Es ist nämlich nicht so einfach dort einen öffentlichen Bus zu finden.

Am nächsten morgen starteten wir dann unsere vier Tages Wanderung und Aicke machte sich auf den Weg nach Adelaide. Wir konnten ihn leider nicht vom Wandern überzeugen. Der Wanderweg heißt „Jatbula Trail“ und es dürfen immer nur bis zu zehn Leute pro Tag starten. Wir starteten mit drei anderen an diesem Tag. Ein Pärchen aus Melbourne – Sie war im neunten Monat schwanger und sah aus als müsse sie jeden Augenblick entbinden – und Uli, einem älteren Schweizer mit dem wir bald Freundschaft schlossen.

Die Wanderung war teilweise hitzebedingt recht anstrengend, doch wir wurden aber am Tagesende immer mit wunderbaren Badegelegenheiten belohnt. Bevor wir starteten wurden wir noch vom Parkranger informiert, dass es gerade Probleme mit ein paar wilden Wasserbüffeln gab. Verschiedene Wanderer wurden bereits angegriffen. Wir bräuchten uns aber keine Sorgen zu machen (no worries, mate). Uns wurde geraten uns hinter einem Baum zu verstecken, sollte uns ein wütender Büffel angreifen. Außerdem war geplant die aufmüpfigen Büffel abzuschießen, während wir noch unterwegs waren. Man wolle uns dann aber vorher per Helicopter informieren.

Obwohl manche Büsche und Baumstümpfe arg wie lauernde Wasserbüffel aussahen haben wir doch keinen einzigen echten gesehen. Am letzten Tag unserer Wanderung kam dann morgens der Helicopter und wir durften für ca. vier Stunden nicht weitergehen. Dann kam die Entwarnung: Mission gelungen, alle Büffel tot. Wir durften dann die letzten 15km ohne Furcht vor wütenden Büffeln oder wild um sich schießenden Parkrangern zum Auto wandern.

Dort erwartete uns ein kleine Überraschung. Da wir ja inzwischen mit dem guten Uli befreundet waren, boten wir ihm an ihn zu seinem Auto zu bringen, welches am Start der Wanderung geparkt war. Gesagt getan ging ich los um das Auto zu holen, während Kristin und Uli beim Kiosk in Edith Falls mit Eis und Cola auf mich warteten. Ich hatte nicht so ein besonders gutes Gefühl, was das Auto betraf. Die Karre ließ mich ja schonmal in Mundubbera im Stich und wollte nicht mehr anspringen. Da musste ich ja bereits eine neue Batterie kaufen.

Also ich rein ins Auto, Zündschlüssel rumgedreht und ... nix. Mist. Kein Ton. Alle Lampen und Radio gingen aber kein Anlasser. Mit hängenden Ohren bin ich dann bedäppert wieder zurück zum Kiosk gelaufen und habe meine Aufregung mit den anderen geteilt.

Wir suchten dann den Parkranger, damit er uns eine Starthilfe geben kann. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass es wieder mal die Batterie ist. Er war gerade dabei einer Oma von einer Bustour Sauerstoff zu verabreichen. Sie hatte sich wohl etwas übernommen bei dem Versuch vom Bus bis zum Kiosk zu gehen. Als er damit Stunden später endlich fertig war kam er dann mit uns zum Auto.

Voller Erwartung schlossen wir also die Starterkabel an und ... nix.

Wir versuchten dann alles mögliche und tauschten am Ende sogar die Batterien aus. Aber nichts zu machen, das Auto blieb stur und stumm. Naja letztendlich ist Uli mit ein paar anderen Leuten zurück zu seinem Auto gefahren und hat uns versprochen am nächsten Morgen zurück zu kommen und uns 60km bis nach Katherine abzuschleppen. Tja so freundlich sind die Schweizer.

Ich wollte dann früh am Morgen die Kurbelwelle abschrauben, weil man eine Automatik nicht einfach so abschleppen kann. Wir haben dann also die Nacht im Auto auf dem Parkplatz geschlafen und am nächsten Morgen hat Kristin Frühstück (unsere letzten Reserven) gekocht, während ich mit der Kurbelwelle kämpfte. Tatsächlich hab ich sie ohne größere Probleme abbekommen und irgendwann ist dann auch Uli aufgetaucht und hat uns mit einem viel zu kurzem Abschleppseil abgeschleppt. Nach 60km schwitzen und einigen gewagten Bremsmanövern sind wir dann bei einem Mechaniker angekommen. Wir haben das Auto dagelassen und sind mit Uli in den Supermarkt gefahren.

Eine halbe Stunde später kam dann schon der Anruf das alles wieder in Ordnung ist. Es stellte sich heraus, dass ein paar verrückte Ameisen ein Nest in einem Relais gebaut hatten. Dadurch hat es blockiert und der Anlasser ging nicht mehr an. Um 100 Dollar ärmer (der Preis war wohl etwas übertrieben für Ameisen killen) sind wir dann zum Camping Platz gefahren und haben am Abend mit Uli gekocht.

Am nächsten Tag ging es dann auf nach Alice Springs. Uli fuhr Richtung Darwin. Nach ca. 250km sah ich plötzlich, dass der Motor total überhitzt war. Die Temperaturanzeige war im roten Bereich.

Ich habe dann sofort angehalten und die Motorhaube aufgeklappt. Das Kühlwasser hat schon gekocht. Nach einer Weile verdutzten Starrens in den Motorraum stellte ich dann fest, dass der für das Kühlsystem verantwortliche Keilriemen gerissen war. Natürlich hatte ich weder einen Ersatzkeilriemen noch das entsprechende Werkzeug dabei. Aber ich konnte mich erinnern vor kurzem ein Schild zu einem kleinen Dorf gesehen zu haben.

Wir warteten ca. 20 Minuten bis der Motor einigermassen abgekühlt war. Dann drehte ich um und es stellte sich heraus, dass es nur vier Kilometer bis zum Ort waren. Nach zwei Kilometern mussten wir allerdings bereits wieder anhalten und erneut 20 Minuten warten. Der Ort stellte sich als Touristenhochburg heraus. Es gab dort eine Kneipe mit sehr leckeren Burgern. Nachdem wir in Erfahrung brachten, dass es im Ort keinen Mechaniker gibt, sondern das der nächste Service zwei Kilometer nach der Stelle kam wo wie zuerst angehalten hatten, haben wir erstmal einen Burger verputzt, während das Auto abkühlte. Dann hab ich versucht den gerissenen Keilriemen provisorisch mit einer Mullbinde zu ersetzen. Hat leider erwartungsgemäß nicht funktioniert.

Wir sind dann also nach drei weiteren Stopps mit jeweils 20 Minuten warten bei der Service Station angekommen.

Tatsächlich hatte es den Anschein man könne uns dort helfen. Allerdings machte der Mechaniker einen sehr merkwürdigen (besoffenen?) Eindruck. Nach einer Weile suchen stellte er dann fest, dass er keinen passenden Keilriemen hat. Er schlug uns vor einen andren Keilriemen zu nehmen und ihn mit einem Teppichmesser passend zu schneiden. Wir willigten ein und eine Stunde später und um weitere 75 Dollar leichter konnten wir weiter fahren.

200 Kilometer danach stellte ich dann fest, dass unser Handbuch vom Auto noch in der Werkstatt lag. Der merkwürdige Mechaniker musste nämlich im Handbuch nachlesen, wie man den Keilriemen wechselt und hat vergessen es wieder zurück ins Auto zu legen. Naja nun war es zu spät um wieder umzukehren.

Wir haben es an diesem Tag geschafft bis zu den Devils Marbles zu fahren. Das ist eine Ansammlung von Steinen die wie Murmeln in der Wüste rumliegen. Als wir ankamen war es schon dunkel. Beinahe wäre uns unterwegs auch noch der Sprit ausgegangen. Wir sind mit dem letzten Tropfen in Tennant Creek bei der Tanke angekommen.

Die Devils Marbles waren dann nochmal 60 Kilometer weiter. Dort waren auch schon jede Menge Camper. Wir haben aber noch ein Plätzchen gefunden und sind am nächsten Morgen gleich zum Sonnenaufgang aufgestanden, weil es dann am schönsten ist um sich die Steinchen anzugucken.

Es war bereits deutlich kühler als in Darwin und ich klapperte mit den Zähnen während die Sonne langsam über dem Horizont aufging und die Steine erleuchten ließ. Leider waren wir mal wieder nicht die einzigen, die die geniale Idee hatten zum Sonnenaufgang in den Steinen rumzuturnen.

Nachdem wir uns sattgesehen hatten ging es schnurstracks nach Alice Springs.

In Alice suchten wir uns einen günstigen Camping Platz und schauten uns die Stadt an.

Es gefiel mir dort eigentlich ziehmlich gut. Nette Cafes und endlich mal wieder ein K-Markt zum einkaufen. Hab mir vor lauter Freude gleich erstmal ein paar Volleys (Tennis Schuhe) gekauft, weil über meine alten eine Flasche Kerosin ausgelaufen ist (damit betreiben wir unsere Lampe) und sie danach einfach auseinandergefallen sind. Kerosin und Volleys scheinen sich gegenseitig nicht so zu mögen.

Zuerst ging es dann in die East Mac Donald Ranges. Alice Springs liegt in der Mitte einer langen Bergkette – den Mac Donald Ranges. Dort gibt es auch einen 250 Kilometer langen Wanderweg, der direkt in Alice beginnt. Wir wollten ein paar Tage dort wandern, doch letztendlich hielt uns das Transportproblem davon ab. Es gibt nämlich keinen öffentlichen Busverkehr dort und alle anderen Optionen waren einfach zu teuer.

Im östlichen Teil der Ranges fanden wir eine superschöne Campstelle, die wir 2 Tage lang belagerten und von wo aus wir ein paar schöne Wanderungen unternahmen. Es waren ausnahmsweise auch mal kaum Menschen dort. Als nächstes fuhren wir in den wesentlichen Teil, wo die Berge deutlich höher wurden und der Touristenstrom auch gewaltig zunahm. An einer Schlucht wollte man sogar Eintritt von uns kassieren. Glücklicherweise konnten wir uns aber unbemerkt an der Kasse vorbeischleichen.

Seit wir Queensland verließen hatten wir immer schönes Wetter, wie man es in der Wüste eigentlich auch erwartet. Doch nun zogen plötzlich dicke Wolken auf und in der Nacht fing es fürchterlich an zu regnen. Morgens lagen wir dann in einer kleinen Pfütze in unserem Zelt und ich musste eine Plane über das Zelt spannen, weil es mal wieder überall durchregnete. Anscheinend ist es mein Schicksal regendurchlässige Zelte zu besitzen. Der Regen hielt den ganzen folgenden Tag an und wir verbrachten unsere Zeit im Zelt mit kochen, Plätzchen backen und lesen.

Am folgenden Tag hörte es dann endlich auf, obwohl der Himmel noch immer sehr bedrohlich aussah. Wir starteten trotzdem mit unserer geplanten 3 tägigen Wanderung. Es war mal mal wieder eine Wanderung für „highly experienced walkers only“ - wie fast alle Wanderrouten hier in Australien. Zumindest steht das immer in der Broschüre. Letztendlich stellen sich die Routen dann aber doch meist relativ einfach heraus.

Dieses Mal wollten wir den dritt höchsten Berg (1400m) in der Gegend erklimmen. Man musste einen Tag durch ein Tal, entlang eines trockenen Flussbettes, wandern um zum Fuß des Berges zu gelangen. Danach ging es dann ohne Wegmarkierung relativ steil zum Gipfel und am dritten Tag wieder zurück.

Es war sehr schön und machte Spaß den Weg mit GPS und Kompass zu suchen und wir sahen unterwegs sogar einen Dingo (Wüstenhund) der uns eine Weile auf unserem Weg begleitete.

Der Ausblick vom Gipfel war absolut magisch, nur leider auch sehr kalt und wir konnten nicht so lange dort bleiben. Nach dieser sensationellen Wanderung wollten wir gleich den nächsten Gipfel erstürmen und fuhren zur Redbank Gorge – dem Ende der Mac Donald Ranges.

Dort schauten wir uns als erstes mal wieder eine Schlucht an. Die Australier mögen Schluchten und fast alle Nationalparks sind irgendwie in der Nähe einer Schlucht. Am zweiten Tag kletterten wir dann auf den zweithöchsten Berg (Mt. Sonders). Der Aufstieg war nicht so spektakulär wir zuvor aber die Aussicht war mal wieder genial.

Beinah hätten wir den Gipfel nicht gefunden und waren schon dabei über einen äußerst gefährlichen Kamm zu klettern. Aber im letzten Moment sahen wir dann den richtigen Weg.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Auto erstmal 250 Kilometer Offroad zum Kings Canyon. Mal wieder einer Schlucht auf halben Weg zum Ayers Rock. Der Feldweg war teilweise die Hölle und ich bin froh, dass unser Auto unterwegs nicht auseinander gefallen ist. Aber bis auf einem lockeren Blinker war alles okay.

Aus der anderen Richtung ist Kings Canyon leider auf einer asphaltierten Straße erreichbar. Dementsprechend voll war es dort. Viele Ayers Rock Tour Gruppen fahren auch nach Kings Canyon. Es gibt dort eine vier Stunden Wanderung, die wir in 1,5 Stunden absolvierten.

Das Wetter wurde auch immer ungemütlicher und wir verbrachten die Nacht in einem eher ungemütlichen Motelzimmer mit Heizung.

Am nächsten Tag erreichten wir Ayers Rock und campten auf dem Resort Campingplatz. Man darf nirgends anders campen. Als nächstes muss man erstmal fett Eintritt bezahlen- 20$ pro Person für drei Tage (3 Tage Minimum). Das ganze Gebiet ist mit Touristen überladen. Zum Sonnenuntergang fahren Millionen von Touristen in großen Autos Richtung Ayers Rock um dort ein Foto zu machen.

Als wir ankamen schauten wir uns zuerst die Olgas an. Das ist eine Steinformation 30 Kilometer hinter Ayers Rock. Dort machten wir eine 8 Kilometer Wanderung und es war überraschender Weise nicht so voll. Das lag aber wohl am Wetter. Wie üblich kalt und bewölkt.

Auf dem Rückweg sind wir dann mit den restlichen zehn Millionen Besuchern an der Sonnenuntergangs-Fotografierplattform angekommen. Leider war nichts mit Sonnenuntergang, weil es ja stark bewölkt war. Wir sind dann zurück zum Camp gefahren und haben dort einen von Kristin persönlich gegrillten Hamburger verdrückt, bevor wir ins kalte Zelt krabbelten.

Am nächsten Morgen standen wir dann um 5:00 Uhr auf und fuhren abermals mit den zehn Billionen anderen Besuchern in ihren riesigen Jeeps, Campern und Reisebussen zur Sonnenaufgangs-Fotografierplattform. Tatsächlich existierte ein kleines Loch in den Wolken und wir konnten für etwa 30 Minuten das durch das Sonnenlicht bedingte Farbenspiel am Ayers Rock sehen. Dann verschwand die Sonne wieder hinter einer dicken Wolkenschicht und wir wanderten einmal um den großen Stein drumherum (10km). Dann fuhren wir Richtung Adelaide.

Insgesamt hat mir Ayers Rock nicht so besonders gefallen. Der Stein ist zwar sehr schön, aber die vielen Menschen drumherum nerven. Allerdings hatte ich auch nichts anderes erwartet und war daher nicht weiter enttäuscht.


South Australia

Am nächsten Tag erreichten wir Coober Pedy, eine kleine Bergbau (Opal) Stadt in der Wüste wo angeblich Mad Max III gedreht wurde. Die Stadt bestand aus etwa 80% besoffener Aboriginals, die vor dem Bottle Shop rumhingen, 19% abgewrackter und wahrscheinlich auch besoffener Bergarbeiter und uns. Nachdem wir uns in der dort neueröffnenten deutschen Bäckerei bei einer umwerfenden Auswahlmöglichkeit zwischen Weißbrot oder Brötchen (nur eine Sorte) für Weißbrot entschieden suchten wir schnell wieder das Weite.

Wir entschlossen uns nicht die direkte Highway Route nach Adelaide zu nehmen, sondern 400 Kilometer Offroad zu den nördlichen Flinders Ranges zu fahren. Der Wüstenfeldweg war besser als erwartet und wir konnten die meiste Zeit so um die 100 km/h fahren. Nachdem wir die Hälfte zurückgelegt hatten campten wir in einer kleinen Siedlung (West Creek) mitten in der Wüste. Die Stecke gefiel uns sehr gut und das typische Wüsten-Freiheitsgefühl stellte sich wieder ein. Am nächsten Tag kamen wir an einem riesigen Salzsee (Lake Eyre) vorbei. Es ist der tiefste Punkt Australiens – 5 Meter unter dem Meeresspiegel. Dann ging es in die Gammon Ranges.

Dort campten wir für zwei Nächte. Am zweiten Tag machten wir eine 19 Kilometer Wanderung und waren die einzigen Wanderer dort, was sehr schön war.

Als wir am Abend zurück kamen fing es mal wieder an zu regnen und später zog ein gewaltiges Gewitter auf. Am nächsten Morgen (es sah noch immer nach Weltuntergang aus) war der Feldweg total aufgeweicht und wir wären um ein Haar mit dem Auto im Schlamm stecken geblieben. Aber irgendwie haben wir es dann geschafft da wieder rauszukommen und am Nachmittag schien dann plötzlich wieder die Sonne. Wir kamen in den südlichen Flinders Ranges an und machten noch am selben Tag eine 10km Wanderung zum Dutchmens Stern und schliefen danach in einer Hütte, die man kostenlos als Wanderer benutzen durfte.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Adelaide, machten eine Nacht stopp in Gawler (20 Kilometer vor Adelaide) um in das schönste Kino Australiens zu gehen. Eigentlich wollten wir Supermann sehen aber es liefen nur zwei merkwürdige Filme, die wir uns dann zwar anschauten, die ich beide schon wieder vergessen hab. Also nichts besonderes.

Als wir in Adelaide ankamen hatte Kristin noch einen Tag um alles anzusehen. Wir trafen Aicke im Hostel und am nächsten Tag brachte ich Kristin dann trauernd zum Flughafen. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen.

Nun ist sie in Neuseeland und ich hänge immernoch in Adelaide rum und suche nach Arbeit.

Andre ist auch wieder in Adelaide angekommen und nun sind wir für eine Weile wieder zu dritt.

Thursday, August 10, 2006

Bilder: Anfang Mai bis Ende August

Wie ja jeder weiss steh ich staendig unter Dauerstress und habe kaum
Zeit für essentielle Dinge wie zum Beispiel meinen Blog upzudaten oder meinen Bart zu rasieren.
Nun ist es aber mal wieder soweit. Hier sind ein paar Bilder von meinen Erlebnissen der letzten 3 Monate.


Morgen kommt dann noch ein Reisebericht dazu.
Die Reiseroute seit meiner Ankunft in Sydney kann man sich hier ansehen:


Insgesamt haben wir mit dem Auto, seit wir es in Hobart (Tasmanien) gekauft haben, nun mehr als 20000km zurück gelegt.
Trotz seiner zerbrechlichen Erscheinung hat es entgegen meinen anfänglichen Erwartungen bis jetzt mit minimalen Reparaturen durchgehalten.